Der Alltag zieht in ewigem Strom an uns vorbei und nur ab und zu halten wir inne und nehmen wahr, was um uns und in uns ist. Was bekommen wir von unserer Umwelt mit, wenn wir ihrer nicht bewusst sind?
Wenn ich im Zug sitze, gilt meine Aufmerksamkeit oft meinem Smartphone, einem Buch oder meinen Mitreisenden. Die Welt vor dem Fenster sehe ich dann nur aus den Augenwinkeln unscharf vorbeiziehen. Ab und zu erregt etwas meine Aufmerksamkeit und für einen kurzen Moment wird das ausserhalb Existierende klar abgebildet und mir bewusst.
Die Bilder des laufenden Projekts «En passant» entstanden bei verschiedenen Zugfahrten durch die Schweiz. Sie zeigen meine Sicht auf die Welt ausserhalb des Zuges, wenn ich nicht bewusst hinschaue. Es sind flüchtige, subjektive Momentaufnahmen des Alltäglichen. Sind die verwischten Abbilder nicht vielleicht sogar schöner und interessanter als die Realität?
Aufgenommen wurden die Bilder mit dem Smartphone, genau dem Gerät, das mich so oft von den Dingen um mich herum ablenkt.